Nach 163 Tagen wurde im Oktober 2014 Hessens größtes Gartenfest beendet, zum fünften Mal im Lande Hessen, zum ersten Mal aber in Gießen. Über eine halbe Million Menschen hat die Landesgartenschau besucht. Seit dem Hessentag 1969, zu dem der Park in der Wieseckaue entstand, hat kein Ereignis mehr die Stadt so positiv verändert, hat so viel nachhaltig Bleibendes geschaffen wie die Landesgartenschau. Nicht nur das Fest, welches in der Wieseckaue, an der Lahn und in den Korridoren dazwischen in der Gießener Innenstadt gefeiert wurde, sondern vor allem die städtebaulichen Investitionen und landschaftsgestalterischen Maßnahmen, die mit besonderer Landesförderung realisiert werden konnten, werden das Stadtbild auch weiterhin prägen.
Der Park in der Wieseckaue und der benachbarte Schwanenteich wurden nach fast 50 Jahren saniert, umgestaltet und neu entdeckt. Die Lahn wurde an den Mühlengärten und am Lahnspielplatz näher an die Stadt heran, und gleichzeitig präsentiert sich Gießen mit neuen Gebäuden und Platzanlagen dort doch ganz urban, als kleine Großstadt. Städtebaulich hat die Stadt nicht nur dort mit einem neuen Stadteingang einen großen Schritt nach vorn getan. Auch ein neuer Bahnhofsvorplatz, die dritte Lahnbrücke, ein komplett neu gestalteter Kirchenplatz, das Lahnfenster Hessen – das alles ist der Mehrwert, von dem die Bürgerinnen und Bürger nachhaltig profitieren werden.
Dabei war das Ereignis im Vorfeld nicht unumstritten. Kein Ereignis der letzten Jahre wurde mit solcher Leidenschaft diskutiert. Die ganze Stadtgesellschaft war einbezogen. Mit Gießen war erstmals in Hessen eine Universitätsstadt Ausrichterin einer Landesgartenschau; Bildung und Wissenschaft spiegelten sich in der Gestaltung wider, sei es in den Wissenschaftsgärten, im grünen Hörsaal oder beim Lahnfenster, bedeuteten aber auch eine besonders kritische Begleitung der Planungen im Vorfeld. Gießen war aber gleichzeitig auch die erste Gartenschaustadt in Hessen, in der sich ein rühriger Förderverein schon Jahre im Voraus für das Ereignis engagiert hat.
Heute gilt es, den Geist der Landesgartenschau, der die Stadt in so kurzer Zeit so positiv verändert hat, zu bewahren. Die zu tun hat sich der Förderverein vorgenommen und bereits im ersten Jahr nach der Landesgartenschau, unter anderem mit zahlreichen Veranstaltungen und Festen, eindrucksvoll demonstriert.